TriaS - Luxus in der Antike
Drei Mal Luxus – Das erste TriaS-Treffen
Am 10. Januar 2025 traf sich zum ersten Mal die Vernetzungsinitiative der Bamberger Altertumswissenschaften Tria Studia – Geschichte, Text und Artefakt. Zum Auftakt diskutierten 20 engagierte Studierende, Promovierende und Post-Docs zum Thema ?Luxus in der Antike“ – geradezu ein Paradethema, mit dem sich die Vorteile der Verschr?nkung von unterschiedlichen Perspektiven auf einen Forschungsgegenstand zeigen. Diese Vorteile zu nutzen und die drei altertumswissenschaftlichen Disziplinen der Otto-Friedrich-Universit?t – Alte Geschichte, Arch?ologie der R?mischen Provinzen und Klassische Philologie – in lockerer Runde zum wissenschaftlichen Austausch über ein gemeinsames Thema zusammenzubringen, hat sich TriaS zum Ziel gesetzt und ist daher auch offen für Studierende wie Promovierende und Post-Docs.
Das erste TriaS-Treffen startete mit einer Sammlung pers?nlicher Vorstellungen von Luxus. Dabei zeigte sich ein nahezu einhelliges Bild: die Abkehr vom rein materiellen Luxus hin zum modernen Verst?ndnis von Luxus als freier Zeit zur pers?nlichen Entfaltung – erste Unterschiede zu aktuellen Beispielen wie Dubai-Schokolade sowie zur antiken luxuria klangen bereits an. Bevor sich die Teilnehmenden endgültig Letzterer zuwandten, sammelten sie noch negative und positive Aspekte, die sie mit Luxus assoziierten. So standen schlie?lich Begriffe wie Ressourcenverschwendung, Ma?losigkeit und Dekadenz den positiv konnotierten Gedanken von Belohnung, ?sthetischem Genuss und zivilisatorischer Weiterentwicklung buchst?blich auf Schautafeln gegenüber.
Die unterschiedlichen Methoden der einzelnen F?cher, sich dem Thema Luxus zu n?hern, wurden von den Organisatorinnen in Input-Vortr?gen verdeutlicht. Den Anfang machte Dr. Caroline Kreutzer mit der (alt-)historischen Perspektive, wobei sie die Entwicklungen in der Antike selbst sowie Begrifflichkeiten und Definitionen rund um die antike luxuria vorstellte. Luxus diente den R?mern zum einen als Distinktionsmittel, zum anderen aber auch als politischer Kampfbegriff zur Diskreditierung unliebsamer Gegner – herausragendes Beispiel war der sp?trepublikanische Redner und Politiker Cicero. Bedeutsam ist auch die antike Differenzierung von privatem und ?ffentlichem Luxus, die in einem Interview des Bamberger Althistorikers Prof. Dr. Hartwin Brandt mit der WELT (13.11.2020) pr?gnant herausgearbeitet wurde und als Basis für den Zugang zum Thema nur empfohlen werden kann.
Anschlie?end n?herte sich Dr. Astrid Schm?lzer dem Thema aus arch?ologischer Perspektive: Grundlegende Definitionsans?tze waren die Berücksichtigung von Material, künstlerischer Verarbeitung und Qualit?t. Neben den klassischen Luxusbeispielen wie Villen und Tafelluxus fokussierte sie sich auf die provinzialarch?ologische Sicht, indem sie einen Grubenfund in Kroatien vorstellte, der als besondere Güter Reis und Pfeffer beinhaltete, die als m?gliche Luxusartikel gelten konnten. Dass Luxusgüter besonders ostentativen Charakter hatten, veranschaulichte die Arch?ologin an ihrem zweiten Beispiel: Zwiebelknopffibeln, die in der Sp?tantike als Statussymbole dienten. Luxuscharakter besa?en sie hinsichtlich ihres besonderen Materials, einer inschriftlichen Personalisierung sowie der Verleihung durch den Kaiser.
Mit den Perspektiven der Klassischen Philologie machte Annette Hillgruber den Abschluss. Als Basis diente zun?chst ein ?berblick über griechische und lateinische Wortfelder sowie die Etymologie und semantische Breite zentraler Begriffe. So wurde Luxus als (negativer) Topos verwendet und war in zahlreichen verschiedenen Gattungen pr?sent, eignete sich aber besonders im Dekadenzdiskurs sp?trepublikanischer Geschichtsschreibung oder in der Gesellschaftskritik der Satire. Auf Letzterer lag der Fokus des Vortrags: So karikierte zum Beispiel Juvenal das Verhalten eines Neureichen, dessen Herkunft dem affektierten Auftreten in Purpurmantel und Schmuck gegenübergestellt und als unangemessen verspottet wurde – w?hrend die philosop