Studierende der Arabistik lernen unter anderem die arabische Sprache und Literatur kennen.
Lale Behzadi ist Professorin für Arabistik und kennt die Chancen und Herausforderungen eines kleinen Faches.
Arabistik: kleines Fach mit gro?er Wirkung
Das Wintersemester 2019/2020 steht an der Universit?t Bamberg unter dem Motto Kleine F?cher – kulturelle Vielfalt. Die sogenannten kleinen F?cher zeigen der ?ffentlichkeit, warum sie gesellschaftlich relevant und wissenschaftlich exzellent sind. Am 24. Oktober 2019 startet die Ringvorlesung im Rahmen der Kleine F?cher-Wochen. Ein kleines Fach an der Universit?t Bamberg ist beispielsweise die Arabistik. Welche Chancen und Herausforderungen dieses Fach bietet und warum es die Gesellschaft bereichert, erl?utert Dr. Lale Behzadi, Professorin für Arabistik.
Stellen Sie die Arabistik bitte kurz vor?
Lale Behzadi: Die Arabistik besch?ftigt sich mit Sprache, Literatur und Kultur der arabischen Welt in Vergangenheit und Gegenwart. Es gibt einen fast unüberschaubaren Reichtum an arabischen Schriften: Gedichtsammlungen, Essays, philosophische Abhandlungen. In der Forschung k?nnen weitere Perspektiven einflie?en, zum Beispiel ein politischer Fokus. Die Menschen in arabischsprachigen L?ndern sind von vielen Faktoren gepr?gt, nicht nur vom Islam: von Sprache, Geschichte, sozialen Verh?ltnissen, Kunst. Für diese vorhandene Vielfalt sensibilisiert die Arabistik.
Warum ist die Arabistik für unsere Gesellschaft eine Bereicherung?
Ich finde, dass jedes Fach, das Wissen vermittelt und neue Perspektiven er?ffnet, eine Bereicherung für die Gesellschaft ist. Meine Erfahrung ist, dass die Arabistik in der ?ffentlichkeit immer bekannter wird. Das liegt auch daran, dass uns die Ereignisse im Nahen und Mittleren Osten st?rker betreffen, nicht zuletzt durch die Migrationsbewegungen. Menschen, die Arabisch sprechen, historische Entwicklungen und kulturelle Besonderheiten arabischer L?nder kennen, haben eine wichtige Scharnierfunktion. Wir k?nnen übersetzen, erkl?ren, vermitteln. Immerhin ist Arabisch die Muttersprache von über 300 Millionen Menschen. Zudem ist die europ?ische Geschichte ganz eng mit der arabischen verknüpft.
Warum haben Sie sich pers?nlich dafür entschieden, unter anderem Nahostwissenschaften, Germanistik und Arabistik zu studieren?
Mein Interesse an Fremdsprachen und Literatur war sehr stark, dazu kam mein famili?rer Hintergrund. Ein wichtiges Motiv war auch die Horizonterweiterung, die ich mir davon versprochen habe.
Jetzt sind Sie die einzige Professorin für Arabistik an der Universit?t Bamberg. Welche Chancen sehen Sie darin?
Zun?chst ist mir wichtig zu sagen: Dass es das Fach als eigenst?ndige Disziplin an der Universit?t Bamberg überhaupt gibt, ist eine gro?e Chance. Die Arabistik ist in Deutschland sehr selten als eigenst?ndiges Fach vertreten. Zugleich bin ich auch nicht ganz allein, weil ich in das


