Wenn Personen psychodiagnostische Verfahren (z. B. psychologische Tests oder psychometrische Fragebogen) bearbeiten, m?chte man aus dem Antwortverhalten auf zugrundeliegende Personenmerkmale schlie?en. Hierfür ist es erforderlich, dass die Antworten verzerrungsfrei sind. Leider ist das nicht zwingend der Fall.
So mag es sein, dass einige Personen Testmaterial oder Interviewfragen weitgehend ignorieren und ?irgendetwas“ antworten (z. B. um Zeit zu sparen und trotzdem entlohnt zu werden). In anderen Situationen sind untersuchte Personen vielleicht eher motiviert, ihre Antworten gezielt zu ver?ndern, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (z. B. um ein Stellenangebot zu erhalten). Kurz: Das Antwortverhalten von Personen kann jenseits der interessierenden Konstrukte durch eine Vielzahl unterschiedlicher Ph?nomene beeinflusst sein. Diese werden als Ph?nomene der Antwortverzerrung zusammengefasst.
Antwortverzerrung ist kein Randph?nomen – sie betrifft nahezu alle diagnostischen Situationen. Gemeinsam mit Astrid Schütz werfe ich in unserem neuen Lehrbuch einen systematischen Blick auf drei sehr bekannte Ph?nomene:
- ?Nachl?ssiges Antwortverhalten
- ?Sozial erwünschtes Antwortverhalten
- ??? Verf?lschendes Antwortverhalten