Giovanni Boccaccio.
Italienisch-deutscher Kulturtransfer von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

Bamberg, 21.–23. November 2013

Organisation: Prof. Dr. Ingrid Bennewitz

Kaum zwei andere Kulturen in Europa sind historisch auf eine ?hnlich enge Weise miteinander verbunden wie die italienische und die deutsche. Dabei verlief der kulturelle Transfer weitgehend in eine Richtung: von Italien nach Germanien, nach Deutschland. Einer der bedeutendsten kulturellen Schübe, welche die deutschsprachige Welt erhalten hat, wurde durch die Aufnahme der italienischen Renaissance ausgel?st. Einer jener Autoren, die – oft  zusammen mit Francesco Petrarca – unmittelbar mit ihren literarischen wie wissenschaftlichen Werken auf deutschsprachige Kontexte wirkten, ist Giovanni Boccaccio, dessen Geburtstag sich 2013 zum 700. Mal j?hrt. Wohl noch vor 1400 lassen sich Spuren seiner Rezeption nachweisen. Im deutschen Frühhumanismus sind es zwei seiner gro?en Werke, die schon zur Mitte des 15. Jhs. im Original wie auch in eindrucksvollen ?bersetzungen ihre Wirkung beginnen: ?De claris mulieribus“ und das ?Decamerone“.

Die Konferenz wird sich den zentralen rezeptionsgeschichtlichen Fragen stellen und diese um Aspekte erweitern, die st?rker auf die Erfassung der kulturellen Kontexte oder der Kommunikationsprozesse zielt, in denen sie sich abspielen. Zu fragen ist, inwieweit sich in dem vielschichtigen Zusammenspiel von Textrezeption und produktion spezifische Muster der Wahrnehmung des Anderen, der anderen Kultur erkennen lassen, ob sich mit der Rezeption vor allem des Decamerone auch ein Italienbild formt oder festigt, wie es bisweilen in den Nachdichtungen z.B. von Hans Sachs greifbar zu sein scheint, oder ob die Rezeption der Texte in sp?terer Zeit durch bestehende Stereotype behindert oder gar gepr?gt wird. Dies w?re aus den moralischen Verdikten herauszuarbeiten, die Boccaccios Decamerone bis weit ins 20. Jahrhundert hinein begleiteten.

Die Konferenz wird vom 21. bis zum 23. November 2013 in Bamberg in Form von kurzen Impulsreferaten in Sektionen sowie insgesamt ausführlichen Plenarvortr?gen mit anschlie?ender Diskussion organisiert werden. Die Kongresssprachen sind Italienisch, Deutsch und Englisch. Die Referentinnen und Referenten werden gebeten, ihre Vortr?ge vier Wochen vor Beginn schriftlich vorzulegen zusammen mit einem ausführlichen Resümee, das zweisprachig abgefasst ist (Deutsch/Englisch oder Italienisch/Englisch). Dieses Verfahren wurde bereits erfolgreich bei einer deutsch-italienischen Tagung des Bamberger Graduiertenkollegs ?Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und Mittelalter“ angewendet. Die Diskussionen/ Workshops werden ebenfalls in Italienisch, Deutsch und Englisch abgehalten, da genügend zweisprachige Kompetenzen vorhanden sind. Die Ver?ffentlichung der Beitr?ge in einer Publikation ist zeitnah nach der Tagung geplant.

 

Programm (als pdf-Datei(358.2 KB)) Stand: 8. November 2013


Donnerstag, 21. November 2013


Ab 11.00 Uhr             M?glichkeit zur Stadtführung durch das mittelalterliche Bamber

Ab 13.00 Uhr             Er?ffmung des Tagungsbüros              
                                 Ankunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

13.30 Uhr                 Gru?wort des Vizepr?sidenten der Universit?t Bamberg,